Die weiße Burg | Israel Cendrero & Sheila Santos | 80 Minuten | 1-4 Personen | KOSMOS
Die Spielenden wollen in Die weiße Burg von Israel Cendrero und Sheila Santos, welches bei KOSMOS erschienen ist, den eigenen Clans zum meisten Einfluss verhelfen. Hierzu stehen ihnen Gärtner, Krieger und Höflinge, sowie klassische Würfel, zur Verfügung, doch viel Zeit haben sie nicht. Denn das Ganze passiert in nur neun Zügen, die clever durchdacht sein wollen und dann durchaus zu Kettenreaktionen führen können. Und so werden Würfel und Figuren eingesetzt und Karten genommen, um sich selbst zu viel Einfluss und damit zum Sieg zu verhelfen. Doch machen drei Runden mit jeweils drei Aktionen schon ein gutes Spiel oder fehlt etwas für ein schönes Spielerlebnis?!
Einige Mitglieder vom Beeple Netzwerk haben sich eine Meinung dazu gebildet und Kommentare abgegeben, die ihr hier lesen könnt:
Frederik (Der Boardcast) Bei diesem Spiel zählt jeder Zug. 3 Runden mit jeweils 3 Aktionen bieten einen sehr engen Entscheidungskorridor. Die Jagd nach den besten Kettenzügen ist eröffnet und die Suche nach den besten Kombinationen lassen das Hirn qualmen. Ich halte „Die weiße Burg“ für ein exzellentes Spiel im oberen Kenner-, bzw. unteren Expertenbereich. Es ist eine schöne und anspruchsvolle Aufgabe, die richtigen Würfel zu wählen und zu setzen und daraus Abläufe zu erschaffen, die mir Vorteile und Boni bringen. Durch die wenigen Aktionen können wir uns hier keine Fehler oder verschenkte Züge erlauben, was bei stark analytisch Spielenden mitunter zu längeren Denkvorgängen führt, in denen sich alle anderen am schönen Material erfreuen können. |
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Jan (Brettspielerunde) Die Weiße Burg schafft es mit wenigen Mitteln und Aktionen eine Spieltiefe zu erschaffen, die manch anderen großen Experten-Kracher blass aussehen lässt. Für mich eines der Highlights aus dem Spielejahrgang 2023. |
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Alexandra (Brettspielhamster) I said it once, I’ll say it again: „Die weiße Burg“ ist mein Lieblingsspiel des Jahrgangs 2023. Trotz knapper Ressourcen und lediglich 9 Zügen pro Person im ganzen Spiel kann man durch geschickte Kettenzüge Unglaubliches erreichen. Da sich das Spielbrett zwischen jedem Spiel – und auch währenddessen – verändert, müssen wir flexibel bleiben und uns immer wieder neu auf die Herausforderung einlassen. Dabei ist „Die weiße Burg“ heraus-, aber nicht überfordernd. Hat man die Regeln einmal verstanden, kommt man schnell wieder rein, auch wenn es länger nicht auf den Tisch kam – für mich ein großes Plus im Kennerspielbereich, sodass das Spiel keinen Staub im Regal ansetzt. „Die weiße Burg“ ist ein Erlebnis, das mich immer wieder reizt und zu Höchstleistungen motiviert. Hat man es beispielsweise endlich zu 40 Punkten gebracht, fragt man sich, warum der Marker dafür noch eine Rückseite hat: Ist es etwa möglich, dass…? Nur wenige Spiele schaffen es, dass man sofort ein Bild aus einer Partie vor Augen hat und in der Erinnerung Whitney Houston’s „One Moment in Time“ im Hinterkopf ertönt: Die 80 Punkte in „Die weiße Burg“ waren so ein Moment – und ich will mehr. |
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Johannes (Brettspielministerium) Schon mit „Die Rote Kathedrale“, welches in Sachen Schachtelgröße und Autorenduo der Vorgänger ist, hatte ich viel Spaß. „Die weiße Burg“ setzt hier noch einen drauf. Die nur neun Aktionen lassen dabei jeden Zug als wichtig erscheinen, so dass ein intensives packendes Spielgefühl entsteht. Durch die Würfel bleibt jedoch der Glücksfaktor relativ hoch und dann kommen einem noch die Mitspieler*innen in die Quere. Rundum ein gelungener Kennerspieltitel, den ich mir auch gut auf der KsdJ-Liste hätte vorstellen können. |
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Sonja (Brettspielpoesie9 Kleine Schachtel, großer Spielspaß. Bei Die weiße Burg ist die Spielschachtel prall gefüllt, es bleibt kaum Platz für Luft zwischen dem ganzen Spielmaterial. Luft bleibt einem beim Spielen auch oft weg, denn jede Person hat nur 9 Aktionen während einer Partie. Es geht darum Möglichkeiten für Kettenzüge zu erkennen und gut auszuspielen, um am Ende die Nase vorn zu haben. Ich bin noch ganz am Anfang und versuche noch beste Wege herauszufinden, um vielleicht irgendwann auch mal in die Verlegenheit zu kommen, den 40-Punkte-Marker umzudrehen. |
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Markus (Brett und Pad) Die Weiße Burg liegt in meiner Jahrestopliste 2023 unter den Top 5. Ist das verwunderlich? Definitiv nicht. Das Spiel ist erstens ein unfassbar gutes und motivierendes Diceplacement Spiel mit einem guten Wiederspielwert und zweitens ein absoluter Preis-Leistungshammer. Ich möchte bei Die Weiße Burg einfach immer das letzte aus dem Spiel rausquetschen. Neun Züge und die möglichst perfekt mit tollen Kaskaden. Und dann bitte noch ein Zug. Für mich absolut Unverständlich warum Die Weiße Burg nicht Kennerspiel des Jahres wird. |
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Mathias (Cliquenabend) Die rote Kathedrale war schon richtig gut, aber Die weiße Burg ist einfach klasse. Das Spiel ist für mich eines der Spiele des Jahrgangs 2023 und landet immer wieder – wenn auch leider außerhalb von Solo-Partien noch viel zu selten – auf meinem Tisch. Die Suche nach den optimalen neun Zügen, die auch immer von der aktuellen Auslage und auch ein wenig von den Mitspielenden abhängt, verliert ihren Reiz bisher definitiv nicht. |
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Georgios (spielbar.com) Der Reiz an Kennerspielen ist für viele auch der Aufwand der nötig ist, um sie gut spielen zu können. So gesehen ist Die Weiße Burg ein Spiel, welches Kennerherzen schneller schlagen lässt. Hier gilt es die Abläufe zu lernen, die Kombinitationsmöglichkeiten gut zu erkennen und mit genug Erfahrung Strategien entwickeln, die über das Ende der laufenden Runde hinausgehen. Wer jedoch diesen spielerischen Aufwand nicht als erfüllend erlebt, sondern eher als aufgedrägnte Hürde, den wird Die Weiße Burg eher ermüden. Es ist ein Spiel für ein bestimmtes Klientel, die nach einem bestimmten Spielgefühl sucht. Man muss aber auch sagen, dass diese Nische sicherlich nicht unterversorgt ist was diese Art von Spielen angeht. |
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Oli (Spielevater) Die weiße Burg – Am Hof des Daimyo. Ein fast schon episch klingender Titel für ein Spiel, das nur 3 Runden mit je 3 Aktionen bietet. Ja, das sind gerade einmal 9 Aktionen, die man zur Verfügung hat, um bei diesem Kennerspiel Punkte zu machen. Klingt sehr wenig, ist es auch. Aber man muss bei den Aktionen etwas genauer hinschauen. Denn das Spiel lebt davon, sich eine gute Maschinerie zu bauen, um so Kettenzüge zu kreieren, um mehr als nur eine Aktion pro Spielzug zu haben. So werden aus den maximal 9 Aktionen jetzt mindestens 9 Aktionen. Aber selbst wenn man das Kind jetzt „Spielzug“ anstelle von „Aktion“ nennt, sind es immer noch nur neun! Also ist gute Übersicht ein Auge für mögliche Kettenzüge und die Bereitschaft, eine Strategie auch mal zu ändern erforderlich, um hier bestehen zu können. |
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Christian (Spielstil.net) Ein tolles, kompaktes Eurospiel, das nicht nur schön aussieht, sondern auch eine spannende Aufgabe bietet. Es hat genau meinen Nerv getroffen und ich möchte es nicht mehr in meiner Sammlung missen! Wer gerne grübelt, dem kann ich nur empfehlen, sich die weiße Burg genauer anzusehen. |
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Sebastian (Solo Manolo) Ein (trotz suboptimaler Anleitung) unfassbar klares, aufs absolut wesentliche reduziertes Euro Game mit einem sehr soliden, aber leider etwas missverstandenen Solomodus. |
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Dirk (Würfelmagier) Japanische Effizienz. In nur neun Zügen (3 Runden a 3 Aktionen) versucht man so viele Punkte wie möglich zu machen. Mich hat überrascht, wie kompakt Die weiße Burg ist, obwohl der Titel anderes vermuten lassen könnte. Das Aufspüren der Möglichkeiten für Kettenzüge ist essenziell. Die kleine Schachtel ist randvoll mit schön gestalteten Material. |
Wenn ihr euch nun etwas intensiver mit Die weiße Burg befassen wollt, dann schaut euch doch mal die folgenden verlinkten Artikel an: