MicroMacro: Crime City von Johannes Sich erhält als 13. Spiel den Beeple Award
MicroMacro: Crime City ist ein sehr ungewöhnliches Spiel – so ungewöhnlich, dass mancher diskutiert, ob es wirklich in die Kategorie Spiel fällt. Wir denken ja – und wir denken, dass es als Spiel so gut ist, dass wir MicroMacro: Crime City mit dem Beeple Award auszeichnen.
Verlag: Edition Spielwiese • Vertrieb: Pegasus Spiele
Spieleranzahl: 1-2 (4) • Alter: ab 12 Jahren • Dauer: 15 – 45 Minuten
Autor: Johannes Sich • Illustratoren: Daniel Goll, Tobias Jochinke, Johannes Sich
Begründung
Das Spiel „MicroMacro: Crime City“ ist eigentlich ein Wimmelbild. Ein riesengroßes Wimmelbild. In Schwarzweiß. Mit einem tollen Kniff: In den liebevoll detaillierten Zeichnungen der riesengroßen Stadt findet sich nämlich in einzelnen Szenen ein zeitlicher Ablauf. Da läuft ein Mensch mit langen Haaren die Straße entlang. Wenige Zentimeter weiter sitzt die Figur beim Friseur. Noch ein paar Zentimeter weiter erkennen wir dann die Figur mit frisch geschnittenen Haaren beim Begehen eines Verbrechens. Und dieses gilt es für uns aufzuklären! Bei Micro Macro: Crime City zählt jedes Detail. Hinweiskarten geben uns einen Ansatzpunkt für die Untersuchung eines Verbrechens. Dazu müssen wir nun auf dem Stadtplan die entsprechende Szene suchen. Und von dort arbeiten wir uns dann im zeitlichen Verlauf zurück bis hin zu dem Punkt, wo wir das Motiv für das Verbrechen erkennen. Das kann dann schon mal kreuz und quer über den Plan gehen, zum Beispiel wenn eine Figur die U-Bahn betritt. Dann müssen wir andere U-Bahn-Ausgänge suchen, wo die Figur gegebenenfalls wieder herauskommt. MicroMacro: Crime City ist ein kooperatives Detektivspiel. Gemeinsam lösen wir 16 knifflige Kriminalfälle, indem wir Motive ermitteln, Beweise finden und die Täter*innen überführen. Ein aufmerksames Auge ist ebenso gefragt wie kreative Kombinationsgabe. So sitzen wir also am Tisch und durchsuchen den Stadtplan. Die Kinder hocken mitunter mehr oder weniger auf dem großen Stadtplan, um die einzelnen Szenen genau zu analysieren und die gesuchten Figuren wiederzufinden. Hilfreich sind Lupen für alle Mitspielenden, denn wir müssen schon genau schauen. Daher eignet sich MicroMacro: Crime City insbesondere als Solo-Spiel oder zu zweit. Mit mehr Spielern ist man sich manchmal sonst einfach gegenseitig im Weg. Eine wirklich frische und innovative Idee, die gerade in Zeiten des Abstandhaltens spannende Erlebnisse beschert hat. Die gezeigten Verbrechen sind übrigens mitunter brutaler Natur, dennoch so abstrakt gezeichnet, dass auch Kinder (ab sieben Jahren) durchaus mitgerätselt haben. Zartbesaitete Gemüter sollten dennoch mindestens zehn Jahre alt sein.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem wirklich besonderen Spiel an den Autor Johannes Sich, die Illustratoren Daniel Goll, Tobias Jochinke und Johannes Sich sowie an den Verlag Edition Spielwiese und den Vertrieb Pegasus Spiele.
Informationen zu MicroMacro: Crime City im Beeple-Netzwerk
- Rezension Brettspielbox
- Rezension Brettspielpoesie
- Rezension Du bist dran
- Rezension Fjelfras
- Rezension Spielbar | Libelle
- Rezension Spielevater
- Rezension Spieleleiter
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Wurde ein Spiel besonders oft vorgeschlagen, wird es zur Abstimmung freigegeben und sofern sich bis zu einem Stichtag eine große Mehrheit der Beeple-Mitglieder für das Spiel aussprechen, hat es das Spiel es geschafft und erhält den Beeple Award.
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