Erweiterungen – für den einen sind sie unverzichtbar, für den anderen sind sie überflüssig.

Die Meinungen über Sinn und Unsinn von Erweiterungen gehen stark auseinander. Für viele sind sie unnötig, da selten ein Grundspiel so umfassend gespielt wurde, dass man dort wirklich alles schon gesehen hat. Klar bringen sie neue Aspekte ins Spiel, aber die können ein Spiel auch unrund machen. Denn ein Grundspiel wurde ja eben genau so entwickelt und getestet, dass es für sich genommen schon vollständig ist – hofft man zumindest. Auf dem PC- und Konsolenspielemarkt geht schon seit einiger Zeit der Trend dahin, ein Basisspiel herauszubringen, dass gefühlt nur zu 90% komplett ist. Die restlichen 10% gibt’s dann verpackt in einzelne Häppchen nachzukaufen. Dieser Trend scheint glücklicherweise bei Brettspielen noch nicht Einzug gehalten zu haben.

Auf der anderen Seite gibt es besonders bei den Brettspielern auch viele mit einer Sammelleidenschaft – Spieler, die alles zu einem Brettspiel haben „müssen“. Sei es die großen Erweiterungen oder jede noch so kleine Promo, die teilweise mehr oder weniger exklusiv und schwer zu beschaffen ist. Für diese Spieler ist es eine Genugtuung, wenn sie es nach langer Suche geschafft haben, die letzte noch fehlende Erweiterung zu ihrem Lieblingsspiel  zu ergattern – der Preis spielt dabei nicht selten eine untergeordnete Rolle.
Das Erscheinen einer Erweiterung bringt aber auch noch einen anderen Aspekt mit sich: ein Spiel rückt wieder ins Bewusstsein. Viele holen durch eine neu erhaltene Erweiterung auch mal wieder das Grundspiel dazu heraus, was sie vielleicht schon länger nicht mehr gespielt haben und finden es spannend die neuen Elemente zu entdecken und zu sehen, wie sie sich ins Grundspiel eingliedern. Einigen Erweiterungen gelingt dabei das Besondere: sie unverzichtbar für das Hauptspiel zu machen. Sie schaffen es das eigentliche Spiel so zu erweitern, dass man gar nicht mehr ohne spielen möchte, weil sie ein Spiel noch perfekter machen. Das ist aber eher die Ausnahme.
Das Gegenteil sieht man leider auch manchmal – eine Erweiterung, die ein Spiel so verzerrt, dass man es gar nicht mehr wiedererkennt und es sich nicht mehr gut anfühlt, obwohl man sich noch so viel Mühe gibt die Erweiterung mögen zu wollen.

Wir von Beeple haben uns im Januar diverse Erweiterungen angeschaut und unter die Lupe genommen. Wenn ihr prinzipiell an Erweiterungen interessiert seid, hoffen wir, dass ihr mit unseren Berichten besser einschätzen könnt, ob eine Erweiterung gelungen und für euch geeignet ist.

Folgende Artikel sind bereits erschienen:

Die anderen werden in der Reihe bis zum 23. Januar hier zu lesen sein.