Jürgen Karla
Vor drei Jahren hatte der Verein Spiel des Jahres e.V. nach langer Pause zum zweiten Mal zum Tag der Brettspielkritik nach Hamburg eingeladen. Corona-bedingt gab es nach zwei Jahren des Aussetzens am Wochenende vor der Verleihung zum Kinderspiel des Jahres 2022 am 20.6.22 die dritte Ausgabe – ebenfalls wieder in Hamburg. Im Vordergrund des kollegialen Austauschs vor Ort stand dabei die kritische Auseinandersetzung mit den Potentialen der Brettspielkritik.
Eingeladen waren Medienschaffende, um sich über die kritische Auseinandersetzung mit dem Medium Brett- und Kartenspiel im Kontext des Kulturguts „Spielen“ auszutauschen und zu diskutieren. Der Verein hatte hierzu ein zweitägiges Programm mit vielen Referent*innen aufgestellt. Dabei sollte die Möglichkeiten zur Vernetzung untereinander, zum Austausch, aber auch zur kritischen Reflexion des eigenen Schaffens gegeben werden. Anwesend waren dann einige Dutzend Medienschaffende aus allen Mediengattungen: Print, Web, Audio und Video. Auch das beeple Netzwerk war über viele Mitglieder stark vertreten.
Christoph Post
Nach einem Spieleabend am Anreise-Freitag eröffnete Andreas Becker in seiner Rolle als Chefredakteur der Zeitschrift Spielbox mit einem Input-Referat und anschließender Diskussion. Der Fokus lag dabei naturgemäß auf dem geschriebenen Wort, beschränkte sich aber nicht nur darauf.
Im Anschluss starteten verschiedene Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themenbereichen:
- die Ansprache des Publikums
- Reportagen, Features und Portraits
- erzählerische und glaubwürdige Kritik
- Spielreiz
- Podcasts
- YouTube
- Interviews
- Social Media und Spielekritik sowie
- Fotografie von Brettspielen
Die Teilnehmenden konnten hierbei vom umfangreichen Fundus der Referent*innen lernen, gleichzeitig jedoch auch im guten Umfang selbst von gemachten Erfahrungen und Wissen berichten. In teilweise intensiven Diskussionen wurden viele gute Impulse gesetzt und zum Reflektieren angeregt. Gute Ideen sind entstanden, von denen vielleicht die ein oder andere in Zukunft auf den Blogs oder Kanälen umgesetzt wird. So gelang über die zwei Tage ein intensiver Wissensaustausch, der seinen Abschluss in einer längeren Diskussionsrunde mit einer Senior Managerin Kommunikation eines Spieleverlags, einem Autor sowie einer Licensing Managerin einer Agentur fand. Hier fanden Themen wie Diversität, Rollenverständnis Verlag – Autor*in – Medienschaffende, Distanz und Nähe etc. ihren Raum.
Als Fazit sollte nun durchaus erwartet werden, dass die Ideen und Anreize, die im Rahmen der Tage der Brettspielkritik entstanden sind, in Kürze auf einigen Kanälen umgesetzt werden. In den Panels wurden die Teilnehmer auch ermutigt, Dinge auszuprobieren und ihre eigene Rolle im Kontext der Brettspielbranche zu finden und auch hier für sich gewisse Grenzen zu stecken. Daneben tat es aber auch einfach mal gut, den ein oder anderen Menschen mal wieder zu treffen oder auch mal live zu entdecken und sich einfach auszutauschen.
Beeple-Netzwerk
Auch seitens des Beeple-Netzwerks möchten wir eine Aufgabe übernehmen: Wir werden in unserem Discord-Channel einen Bereich für die Vernetzung von Podcastern schaffen und öffnen. In diesem soll der in einem der Panel begonnene Austausch zu diesem Thema intensiviert werden. Denn es wäre doch schön, wenn wir in Zukunft noch mehr Menschen mit unserer Begeisterung für Brettspiele und unser Hobby anstecken könnten!
– Jürgen Karla (www.spielbar.com)und Christoph Post (www.brettspielbox.de)