Im Rampenlicht Juni 2022: Die Rote Kathedrale
DIE ROTE KATHEDRALE | Shei S. und Isra C. | 60 bis 90 Minuten | 1 bis 4 Personen | KOSMOS Verlag
Kurz nach Verkündung der von der Spiel des Jahres Jury nominierten und empfohlenen Spiele beginnt die große Diskussion: welche Spiele sind zu unrecht auf den Listen und welche Spiele wurden vergessen? In diesem Zusammenhang wurde öfters der Titel Die Rote Kathedrale als fehlendes Spiel genannt. Grund genug für uns, es in das Juni-Rampenlicht zu stellen und ein paar Meinungen zu sammeln.
In Die Rote Kathedrale sammelt man über einen innovativen Würfel-Rondell-Mechanismus Rohstoffe ein, die man dann für den Bau an der Kathedrale ausgibt. Allerdings muss man im Vorfeld Baufelder reservieren und bestenfalls auch noch die Spezialisten sinnvoll einsetzen. Ach ja, und Verzierungen müssen natürlich auch noch angebracht werden, damit man am Ende mit reichlich Siegpunkten belohnt wird. Die Rote Kathedrale kommt nicht nur mit einer eigenwilligen grafischen Gestaltung von Pedro Soto und Chema Román daher, sondern fällt auch durch das sehr kompakte Format der Spielbox auf.
Wir haben uns deswegen ein wenig im Beeple-Netzwerk zur Die Rote Kathedrale umgehört…
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Christoph (Brettspielbox):
Spiel mit interessantem Würfelmechanismus und hohem Interaktionsgrad im Kathedralenbau. Obwohl es sich so leichtgängig anfühlt muss man immer wieder aufpassen, nicht etwas zu vergessen. |
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Jürgen (Spielbar):
„Ressourcen sammeln, Bauabschnitt wählen, losbauen.“ Man kann Die Rote Kathedrale auf diese langweile Art beschreiben. Dann würde aber der wesentliche Reiz des Spiels ein wenig untergehen. Also: Das Ressourcen-Sammeln ist ein ständiges Bangen: Bekomme ich die letzten noch fehlenden Sachen? Die Würfel zeigen an, was noch geht – aber das sehen die Mitspielenden ja auch. Spucken die mir in die Suppe? Kann ich den anderen in die Suppe spucken? Das Würfel-Rondell ist elegant gelöst und sorgt dafür, dass wir alle immer ins Spiel eingebunden sind, denn wir wollen ja nichts verpassen. Der Wettstreit geht dann bei der Auswahl der Bauabschnitte weiter. Ein ständiges gegenseitiges Belauern und Abwägen, ob vielleicht doch noch etwas machbar ist. Und letztlich ist der Ausgang der Partien meistens sehr knapp und spannend, etwas über eine Stunde Spielzeit, die reizvoll gefüllt ist. |
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Oliver (Spielevater):
„Klein aber O-ho“ – Die Krux an diesem Kennerspiel ist ganz klar das Timing. Wann mache ich welche Aktion? Habe ich die Ressourcen, die ich brauche? Kann ich Sonderaktionen oder Boni zu meinem Vorteil nutzen? Was machen meine Gegenspieler? Diese Fragen führen zu einem komplex wirkenden Spielablauf bei einfachen Grundregeln und Aktionsmöglichkeiten. Immer wieder gibt es Wendungen, wenn Mitspieler einen Würfel bewegen und dessen Augenzahl sich ändert. Improvisation, Aktion, Reaktion sind neben Planung und Würfelglück die Schlüssel zum Erfolg. |
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Matthias (Cliquenabend):
Ich bin begeistert von dem Würfel-Rondell-Mechanismus und wie viel tolles Material in die Schachtel passt. Für mich ist es die Blaupause für ein leichtes Kennerspiel, weshalb es aus meiner Sicht auch eine Berücksichtigung der Jury verdient gehabt hätte. Eingängige Regeln, ein tolles Dilemma mit dem Timing der Aktionen und ausreichend Varianz bringen es bei immer wieder gerne auf den Tisch. |
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Peer (Abenteuer Brettspiele):
Der Würfel-Mechanismus gefällt mir hier sehr gut, genauso wie die taktischen Überlegungen, was ich wann mache. Der Aufbau der Kathedrale bietet eine interessante Interaktion, ohne zu negativ zu sein. Und endlich mal ein Spiel, bei dem die Ressourcen auf dem Spielbrett im Vorrat liegen. Insgesamt ist es spielerisch mal was anderes und dennoch relativ leicht zugänglich. |
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Peer (Spielbar):
Guter Euro in fast konkurrenzlos kleiner Verpackung. |
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Smuker (Cliquenabend)::
Spieledesign ist wirklich nicht einfach und die Kunst liegt darin ein Thema spielerisch auf den Tisch zu bekommen mit einer angenehmen Spieltiefe, sich dabei aber nicht in den Details zu verlieren und das ganze möglichst variabel zu gestalten und mit schönem und funktionalem Spielmaterial zu versehen. Eine Kür die wirklich nicht einfach ist und ich finde, dass all diese Punkte von der Die Rote Kathedrale perfekt beachtet wurden. Das Spiel hat sich einen Platz auf dem Treppchen der „Besten Spiele“ für 2021/2022 wohlverdient und wird sicherlich viele Spieler*innen die nächsten Jahre begleiten und unterhalten. |
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Sonja (Brettspielposie):
Ich mag vor allem die Interaktion beim gemeinsamen Bau der Kathedrale. Der Würfel-Mechanismus zum Erhalt von Ressourcen ist für mich Fluch und Segen zugleich. Einerseits ist es ein spannendes, interaktives Element, wenn jedoch niemand etwas mit den Optionen anfangen kann, wird das Ressourcen sammeln gerne so lang wie möglich heraus gezögert und die Partien dauern länger, als es das Spiel verträgt. |
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Tobias (fjelfras):
Der Würfel-Rondell-Mechanismus ist klasse! Das Waren-Umtausch-Gebilde drumherum ist etwas zu gewöhnlich, damit Die Rote Kathedrale aus der Masse heraus sticht. |
Wollt ihr es nun genauer wissen? Dann folgt den unten aufgeführten Links, die zu Beiträgen aus dem BEEPLE-Netzwerk führen: